folgerecht

folgerecht
folgen:
Das altgerm. Verb mhd. volgen, ahd. folgēn, niederl. volgen, engl. to follow, schwed. följa hat keine sicheren außergerm. Beziehungen.
Die heute noch gültige räumliche Grundbedeutung »hinterher-, nachgehen« ist einerseits auf zeitliches Nacheinander (z. B. »am folgenden Tag«) und auf die kausale Verknüpfung (»daraus folgt, dass ...«; erfolgen) übertragen worden, andererseits ergab der alte Rechtsbegriff der Heeresfolge schon in ahd. Zeit die Bedeutung »sich nach jemandem richten, beistimmen, gehorchen«; diese Bedeutung hat auch die Präfixbildung befolgen (18. Jh.). – Abl.: Folge (ahd. nur in selbfolga »Partei«; von den vielerlei Bedeutungen von mhd. volge haben sich nhd. nur »Reihe; Ergebnis; Folgezeit« erhalten, ferner »Gehorsam« in der Wendung »Folge leisten«, die sich ursprünglich auf die Befolgung einer gerichtlichen Vorladung bezog; beachte auch die Präpositionen infolge, zufolge und Zusammensetzungen wie »Erb-, Nach-, Reihenfolge«), dazu folglich (im 17. Jh. wie schon ahd. folglīcho in der Bedeutung »nacheinander, später«, dann auch im folgernden Sinne von »also, daher«) und folgsam (im 17. Jh. im folgernden Sinne, seit dem 18. Jh. auch in der Bedeutung »gehorsam« gebraucht) sowie die Zusammensetzungen folgenschwer (18. Jh.; Lehnübersetzung für frz. gros de conséquences) und folgerichtig (Anfang des 19. Jh.s neben älterem folgerecht als Lehnbildung für »konsequent«); folgern »als Folge ‹logisch› ableiten« (im 16. Jh. verächtlich für »Sophisterei treiben«, im 18. Jh. philosophisches Fachwort), dazu Folgerung (18. Jh.); Gefolge (im 17. Jh. für »begleitende Personen, Hofstaat«), dazu das rechtsgeschichtliche Fachwort Gefolgschaft (Anfang des 19. Jh.s). Präfixbildungen: erfolgen (mhd. ervolgen, ahd. erfolgēn »erreichen, erlangen; sich erfüllen, zuteil werden«; nhd. zuweilen im Sinn der kausalen und zeitlichen Folge, meist aber sinnentleert für »geschehen«), dazu die Rückbildung Erfolg (17. Jh.; meist »Erreichen des Zieles«, aber auch allgemein für »Ausgang, Wirkung«) mit den Adjektiven erfolglos und erfolgreich; verfolgen (mhd. vervolgen ist verstärktes volgen, beachte »einen Vorgang, eine Absicht, ein Ziel verfolgen«; im Nhd. häufig im Sinne von »‹feindselig› nachstellen, nach dem Leben trachten«); dazu Verfolger und Verfolgung (14. Jh.).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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